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  • AutorenbildManuela Sattlegger

Kreative Impulse spüren


ICH

Blauschwarzer Raum in mir,

hell und klar,

benetzt mich von Innen nach Außen.

Gedankensand perlt ab an mir.

Die Uhr steht still.

Frisch geschlüpft stehe ich da.

ICH – ganz allein.

Glasklares Nass sieht mich lächelnd an.

ICH – ganz voller Glück.

ICH – ganz tief in mir.

(MS, 2015)

Wenn ich in meinem Kopf Listen und Dinge abarbeite und rotiere, um die Alltagsdinge zu erledigen, dann vergesse ich oft auf dieses Gefühl der inneren Verbundenheit. Das Getriebensein und die ewige Wiederkehr der alltäglichen Verrichtungen (waschen, bügeln, kochen, einkaufen, putzen, organisieren….) macht mich oft müde. Ich versuche wie mit Scheuklappen diese Dinge „abzuarbeiten“ mit der Erkenntnis, dass, wenn man am Ende ist, wieder von vorne beginnt.

Wenn ich mich aber für kurze Zeit rausnehme und bewusst atme, meinen Körper spüre, intuitiv zeichne oder male, dann kann ich wieder fühlen, was mich und mein Leben ausmacht. Ein Freiraum in meiner Brust tut sich auf, der durch keine Bügelberge, Windelkatastrophen oder Wohnungschaos überdeckt werden kann. Ich bin dann ganz bei mir, weil ich völlig im Augenblick bin. In diesem Moment bekomme ich oft einen Impuls, eine Idee, ein Gedanke, den ich noch nie gedacht habe. KünstlerInnen beschreiben das als kreativen Prozess. Man muss aber kein Künstler sein, um diesen kreativen Prozess erleben zu können. Jeder kann und muss ihn auch erleben, um in seinem Leben wachsen und sich entwickeln zu können. Viele dieser kreativen Impulse haben mir geholfen, meinen Weg im Leben zu gehen. Das ist dann so, als hätte man es immer schon gewusst und es hilft einen, beschwingt den nächsten Schritt zu tun. Ich muss nur hinhören, hinfühlen, hinsehen und den Lärm des Alltags ein wenig ausblenden und ihn vielleicht auch ein bisschen weniger wichtig nehmen. Mich selbst nehme ich dafür sehr ernst.


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