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  • AutorenbildManuela Sattlegger

Wie sehr lieben Sie sich selbst?


In einem Gespräch von André Heller mit Johannes Kaup auf Ö1 (15. Dezember 2015) erzählt der erfolgreiche Künstler, dass er nicht verstehen könne, dass wenn er seinen Sohn ansehe, einen wunderbaren und perfekten Menschen sehe, aber wenn er jedoch sich selbst im Spiegel betrachte, dann sehe er nur einen unperfekten und wenig liebenswerten Menschen. Ein anhaltender, spürbarer Kampf und ein Ringen eines Kreativen und eines Menschen, der es in unseren Augen eigentlich geschafft haben müsste, sich selbst zu akzeptieren und sich selbst zu lieben.

Die Krise in der Lebensmitte

In der Lebensmitte tritt bei den meisten so etwas wie Ernüchterung ein: die eigene Endlichkeit und Begrenztheit wird schmerzlich bewusst. C. G. Jung spricht von der Lebenskrise in der Lebensmitte, die durchaus ihren Sinn hat. Es wird nochmals geprüft, ob das jetzige Leben, meinen eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen entspricht. Jetzt wären noch Zeit und Kraft vorhanden für einen Kurswechsel.

Viele Menschen behandeln sich selbst so, wie sie andere nie behandeln würden

Viele Menschen behandeln sich allerdings selbst so, wie sie andere nie behandeln würden. Wir tun Dinge, die uns gesundheitlich, körperlich, seelisch und emotional schädigen können. Der eigene innere Dialog der Abwertung boykottiert Vorhaben, die unser Herz mit Freude erfüllen würde und wertet sie als sinnlos, kindisch oder amateurhaft ab.

Ein Trick um den eigenen negativen inneren Dialog zu umgehen

Der eigene innere negative Dialog könnte etwa wie folgt lauten:

  • „Warum sollte ich Malen, Zeichnen, Musikmachen, Schreiben, …. (setzen Sie ein beliebiges Vorhaben ein, dass sie schon immer machen wollten), wenn ich darin niemals mehr eine Meisterschaft und Berühmtheit erringen werde?“

  • „Wie sollte ich … … (setzen Sie ein beliebiges Vorhaben ein, dass sie schon immer machen wollten), wenn ich keine Ahnung davon habe?“

  • „Wann sollte ich … …. (setzen Sie ein beliebiges Vorhaben ein, dass sie schon immer machen wollten), wenn ich doch keine Zeit dafür habe?“

  • ….Finden Sie selbst noch Beispiele für den eigenen inneren negativen Dialog.

Und jetzt der Trick

Formulieren Sie die Frage in ein

  • „Wenn es egal wäre, wenn ich mit … niemals mehr eine Meisterschaft und Berühmtheit erringe“

um.

Formulieren Sie jetzt alle Fragen so um und beobachten ganz genau ihre Körperreaktion. Wenn es keine gibt, dann müssen vielleicht noch ein bisschen an der Umformulierung arbeiten.

Die Absurdiät in meinem Kopf lächelt

Bei mir passieren dann folgende Dinge: ich spüre so etwas Erleichterung und auch ein inneres Lächeln. Ich lächle mir innerlich zu und das fühlt sich sehr befreiend an. Die Absurdität in meinem Kopf wird relativ und ich spüre die Freude in mir. Ich zeige mir selbst, dass ich meine Träumen, Gefühlen, Sehnsüchten akzeptiere und mich mit meinen Schwächen und Kanten ein bisschen mehr liebe. Ein andauernder Prozess, eine Annäherung, ein Kämpfen und ein Ringen. Denn dann beginnt die Umsetzung...

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