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  • AutorenbildManuela Sattlegger

Kreativ entspannt in 5 Schritten


In unserer hektischen Welt ist oft gar nicht so leicht Entspannung zu finden. Diese Entspannung ist aber notwendig, um leistungsfähig zu bleiben, die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen und vor allem um die eigenen langfristigen Ziele zu erreichen. Neben den klassischen körperorientierten Entspannungsmethoden bieten auch kreative Entspannungsmethoden eine gute und wirksame „Auszeit“ für das Gehirn.

Bei Dauerstress bleiben Selbstreflexion und Empathie auf der Strecke

Die beste Regeneration passiert im Schlaf, aber auch am Tag sind Entspannungsphasen für Körper und Psyche notwendig. Neurobiologische Forschungen haben ergeben, dass es notwendig ist, das Ruhenetzwerk auch bei Tag zu fördern.

Das Ruhenetzwerk wird auch „Default Netzwerk“ genannt und ist für Selbstreflexion und Empathie zuständig. Studien haben gezeigt, dass bei Dauerstress Selbstreflexion und Empathie auf der Strecke bleiben.

Das exekutive Kontrollnetzwerk im Gehirn (das ist der immer miteingeschaltete Gefahrensuchmodus) nimmt durch eine Fülle an Alltagseindrücken überhand. Das „Nicht-Abschalten-Können“ ist eine Folge davon. Dieses automatische Gefahrensuchradar wird überbeansprucht und kann auf lange Sicht zu Schlafstörungen, Depression, chronischer Erschöpfung, Angstzuständen und unklaren körperlichen Beschwerden führen.

Ruhepausen im Alltag

Deshalb sind Ruhepausen im Alltag so wichtig, weil sie das Ruhenetzwerk fördern und dem exekutiven Kontrollnetzwerk eine Auszeit gönnen. Bei diesen Ruhepausen ist es wichtig aus der Gedankenspirale auszusteigen und sich auf etwas „Sinnloses“, was Vergnügen bereitet, das das Interesse fesselt, fokussiert.

Wichtig ist, etwas zu tun, was Freude macht und sich nur auf diese eine Sache zu konzentrieren.

Singletasking schützt vor ständigen inneren Stressreizen

Sie kennen sicherlich die Tätigkeiten, wo man in Gedanken schon bei der nächsten oder sogar übernächsten Sache ist. Hier sollte man sich aber nur auf die eine Sache konzentrieren und im besten Fall darin versinken.

Dies ist eine mentale Form des Fokussierens, der einen Schutz vor ständigen inneren Stressreizen bietet. So können Körper und Geist sich regenerieren.

Welche Tätigkeiten bieten nun Entspannung?

Jeder hat seine eigenen Strategien zu entspannen: sportliche Betätigung (moderat und regenerativ), Gartenarbeit, Autowaschen, Backen, Kochen, Basteln, Oldtimer reparieren, Rasenmähen, Tanzen, Lesen, kreativ sein, Yoga…

Und dann gibt es noch die Entspannungsmethode vor dem Fernseher mit Chips. Das führt meist nicht zur gewünschten Entspannung, denn wenn man schon sehr in einem Erschöpfungszustand ist, dann fühlt man sich durch diese Entspannungsmethode noch mehr „erschlagen“. Sie kennen sicherlich auch den Unterschied zwischen einem netten geplanten Fernsehabend und Zeiten, wo man vor dem Fernseher einfach nur „versumpert“ und am Ende noch unzufriedener und sich wie „erschlagen“ fühlt.

Aktive Entspannung

Deshalb empfehlen Stressforscher aktive Entspannungsmethoden. Einige Freizeitaktivitäten, die zur aktiven Entspannung führen, habe ich oben schon genannt.

Es gibt aber auch eigene Entspannungsmethoden, von denen Sie einige sicherlich kennen:

  • Progressive Muskelentspannung (Jacobson) – der Klassiker

  • Atemtraining

  • Meditation

  • Achtsamkeitstraining

  • Klangschalen

  • Biofeedback

Diese klassischen Entspannungsmethoden, die immer eine körperliche Komponente haben, sind vielfach bekannt und auch in ihrer Wirkung bewährt und bei vielen Symptomen eingesetzt. Nicht sehr bekannt ist allerdings, dass auch kreative Betätigung zu einer tiefen Entspannung führen kann. In Kombination mit den klassischen körperorientierten Entspannungsmethoden sind sie aus meiner Erfahrung einfach unschlagbar.

Voraussetzungen für kreative Entspannung

Ich spreche von kreativer Entspannung, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllt:

  • Nicht das künstlerische Tun steht im Vordergrund, sondern das Entdecken von Neuem

  • Keine Bewertung

  • Achtsamkeit

  • Absichtslosigkeit

  • Neugierde

  • Dran bleiben, auch wenn Hindernisse auftauchen

  • Der Prozess ist wichtiger als das Ergebnis

Die 5 Schritte für kreative Entspannung

1. Sich im Klaren sein, warum sie es machen möchten

Sich ein Ziel setzen und für sich klären, was die Absicht dahinter ist. Erfahrungsgemäß erhöht das die Motivation und das „Dranbleiben“, wenn es mal nicht so gut läuft.

2. Sich den Rahmen überlegen

Mit dem Rahmen meine ich, wie das Umfeld aussehen soll, wo sie sich kreativ Entspannen möchten. Ein schön gestalteter Platz, hilft ihrem Ansinnen eine gewisse Wertigkeit oder Bedeutsamkeit zu geben. Überlegen Sie sich auch die Zeit in ihrem Tagesablauf, wo sie diese Tätigkeit gut und ungestört integrieren können

3. Die kreative Entspannungsmethode auswählen

Es gibt eine Vielzahl von kreativen Entspannungsmethoden – hier einige zum Auswählen und Nachlesen:

Bei einigen Methoden benötigen Sie spezielles Material, bei einigen können Sie mit den Materialien (Buntstifte, Wasserfarben, Bleistifte, Papier, Ölkreiden,…), die Sie zu Hause haben, sofort und ganz einfach starten.

4. Kreative Entspannung selbst tun

Und nun können Sie starten! Und das ist der wichtigste, aber auch zugleich schwierigste Schritt. Der innere Schweinehund wird sie vielleicht davon abbringen wollen, Ihnen Dinge ins Ohr flüstern, die sie zweifeln lassen.

Lassen Sie sich davon nicht abbringen – gehen Sie beherzt ans Werk!

Es kann gar nichts passieren – wenn Sie möchten, können Sie sich ein Zeitlimit (z.B. 30 oder 50 min.) setzen und probieren Sie es einfach mal aus.

5. Reflexion

Und zum Abschluss einige Gedanken zum Tun: Wenn Sie eine kreative Entspannungsmethode ausprobiert haben, dann setzen Sie sich kurz hin und überlegen sie, wie es Ihnen ergangen ist.

Es geht nicht um Bewertung, Verurteilung oder die Einordnung in „künstlerisch“ oder „völlig unkreativ“.

  • Seien Sie einfach ehrlich - wie ist es Ihnen ergangen?

  • Was hat Ihnen Freude gemacht?

  • Wo waren Sie überrascht?

  • Wie möchten Sie weitermachen?

Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit mir teilen – gerne auch persönlich per e-mail.

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