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  • AutorenbildManuela Sattlegger

Kreative Entspannung für „Monks“ – warum sich auch gewissenhafte Menschen entspannen dürfen


Großes Papier, intensive Farben, weitausholende Gesten, können nicht nur angenehme Vorstellungen auslösen. Manches Mal sind eben andere Methoden angesagt, um kreative Entspannung zu erleben. In diesem Artikel stelle ich Ihnen die Zentangle ® Methode vor - eine wunderbare Methode für Achtsamkeit, Meditation und Kreativität.

In der Überschrift habe ich etwas salopp vom „Monk“ gesprochen, den amerikanischen Privatdetektiv, den jeder von uns aus der gleichnamigen US-Fernsehserie kennt und der auf mehreren Kanälen voller Zwangshandlungen und –gedanken durch unsere Wohnzimmer stolpert.

Mein Artikel richtet sich nicht an Menschen, die so zwanghaft sind, dass sie ihr Leben nicht mehr oder nur mit erheblichen Mühen meistern können. Monk müsste sich eigentlich in Therapie begeben, weil sein Leben von Ängsten beherrscht wird, dass es unerträglich wäre so zu leben. Wir Fernsehzuseher vergnügen uns natürlich an seinen Zwangseskapaden und erfreuen uns an seinen verwinkelten Handlungen. Zwangshandlungen und –gedanken sollen grob gesagt generell Ängste abwehren.

Gemeint habe ich aber Menschen, die eher gut strukturiert, gewissenhaft und eine ordnungsliebende Persönlichkeitsstruktur haben. Ich zähle mich übrigens auch zu dieser Spezies. Und manchmal haben wir eben auch zwanghafte Züge an uns, die in einer Lebensphase stärker oder schwächer sein können. Ich kann es zum Beispiel nicht ausstehen, wenn meine Pinsel durch Acrylfarbe kaputt werden, weil sie nach dem Malen nicht ordentlich ausgewaschen wurden. Meine Malsachen behüte ich wie einen wertvollen Schatz… Dafür lässt es mich ziemlich kalt, dass sich auf meinem Schreibtisch ziemlich viele Papiere, Bücher, Mappen etc. stapeln. Ich habe es aber generell lieber ordentlich als laissez-faire und brauche eine gute äußere Ordnung, damit ich innerlich geordnet bin und gut funktioniere.

Die Zentangle ® Methode

Nun zu einer Methode, die ich Ihnen heute vorstellen möchte, die „Zentangle“® heißt und aus Amerika stammt. Sie wurde von Rick Roberts und Maria Thomas entwickelt. Das Wort setzt sich aus „Zen“ und „tangle“ zusammen, wobei „Zen“ die Mediationsmethode beschreibt und „to tangle“ das englische Wort für Musterzeichnen bedeutet.

Zentangle wurde entwickelt, um zu entspannen. Es fällt sehr leicht, weil es sehr viele Vorlagen gibt, die leicht nachgezeichnet werden können. Es ist aber nicht so, dass es langweilig werden würde, weil diese Muster immer wieder neu kombiniert werden können. Klassischerweise sind diese Muster in Schwarz-Weiß, mittlerweile gibt es aber auch schon farbige Entwicklungen.

Als ich das 1. Mal zentanglte, da brauchte ich einige Zeit, um mich einlassen zu können. Ich spürte keine Entspannung, sondern eher so etwas wie Anspannung, weil ich die vorgegebenen Muster als ganz schön schwierig empfand.

Auch der Ablauf und das „Wording“ schienen so ungewohnt, so fremd und eigenartig. Nach einer kurzen Weile, kam ich aber in eine Unbeschwertheit und Leichtigkeit, die ich auch bei anderen Menschen beobachten konnte.

Es kommt zu einer Art Meditationszustand, der sehr spielerisch ist. Nach dem zentangeln fühle ich mich oft sehr unbeschwert und leicht. Kreative Impulse in ganz anderen Lebensbereichen kommen an die Oberfläche.

Das hat mit der tiefen geistigen Entspannung zu tun.

Am Beginn ist es gut mit vorgefertigten Mustern zu zeichnen, später entwickeln sich die eigenen wie von selbst. Hier können Sie ein Buch kaufen oder auch im Internet suchen.

Patienten haben mir auch erzählt, dass sie das Zeichnen als Entspannungsritual 1 x pro Tag zu einer fixen Zeit verwenden.

Ich persönlich verwende das Zentangeln oft als Einstieg, um neue Impulse für meine Projekte zu bekommen.

Und wie läuft das Zentangeln ab?

Klassischerweise wird zuerst eine Art Polster gezeichnet, dieser wird gevierteilt und dann geht es schon los mit dem „tangeln“. Gezeichnet wird mit einem Fineliner, es gibt gute Tuschefineliner mit verschiedenen Stärken in einem Set. Ich habe gemerkt, dass es angenehm ist die Stärken zu variieren – manches Mal finde ich den ganz dünnen Fineliner angenehm, manches Mal die dickere Stärke. Am Ende können noch mit einem Bleistift Akzente gesetzt werden.

Es gibt eigene Papiere (9 x 9 cm) für das tangeln, die die Wertschätzung für die eigene Arbeit ausdrücken sollen. Eine gute Investition für diejenigen, die sich gerne schöne Dinge ansiehen und eher haptisch veranlagt sind. Für alle anderen reicht ein ganz normales Blatt Papier, ein Bleistift und ein Fineliner.

So entwickelt sich ein Zentangle

Beim zentangeln wird mein Kopf so unglaublich ruhig und ich fühle mich wunderbar mit mir verbunden. Plötzlich kommen geniale Ideen und Gedanken.

Das geht aber nur, wenn ich keine Erwartung und Bewertung damit verbinde.

Ich fühle mich wunderbar energetisiert und würde mich freuen, wenn sehr viele Menschen diese achtsame Art von kreativer Entspannung für sich entdecken könnten.

Hier noch ein paar Zentangle Links

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